In beiden Partien setzte zu Beginn das Doppel mit den Neuzugängen Anastassiya Lavrova und Alexandra Kaufmann die Akzente, die beiden haben sich mittlerweile zum Spitzendoppel des VfL gemausert. Trotzdem ging es jeweils mit einem 1:1 in die Einzel. Gegen Stuttgart pausierte in den Einzeln Alexandra Kaufmann, gegen Neckarsulm trat Jasmin Lorenz-Kovacs nur im Doppel an. Eine Strategie, mit der Trainer Oliver Appelt das möglichst Beste aus den Partien herausholen wollte. Beim Sportbund hielt man die Begegnung nach Erfolgen von Anastassiya Lavrova und Fatme El Haj Ibrahim bis zum 3:3 offen, dann legte das Team um die ehemalige Bundesligaspielerin Alexandra Schankula eine Schippe drauf und steuerte noch dem letztendlich verdienten 6:3-Erfolg entgegen. „Leider schafften wir es zuletzt nicht, dass alle vier Spielerinnen gleichzeitig in Bestform sind“, analysierte Oliver Appelt.
Dies galt auch für die Neckarsulmer Partie, in der im ersten Durchgang die beiden Spiele am hinteren Paarkreuz weggingen. Ein Lapsus, der nicht mehr wettzumachen war. Zwar gewannen Anastassiya Lavrova und Alexandra Kaufmann am Spitzenpaarkreuz gegen Kathrin Hessenthaler und Victoria Merz ergatterte gegen Ronja Mödinger ihren ersten Drittligasieg, doch in Summe war das ein Punkt zu wenig – 4:6. Noch einmal Oliver Appelt: „Klar sehen die 0:8 Punkte jetzt nicht gut aus, aber wir haben uns bislang zumeist hervorragend geschlagen. Die Siege werden noch kommen.“ Die nächste Gelegenheit zu punkten besteht am 12. November gegen den RV Viktoria Wombach.
Ohne ihre jeweilige Nummer eins traten die beiden Bezirksvertreter aus Sindelfingen und Herrenberg zum fälligen Verbandsoberliga-Derby an, überraschend hoch setzte sich der VfL mit 9:3 durch. Die gegenseitigen Lobesworte blieben nach einem jederzeit fairen und harmonischen Spielverlauf nicht aus. „Sindelfingen stellte die bessere Mannschaft und hat verdient gewonnen“, sagte VfL-Kapitän Max Hering. Und Sindelfingens Nummer zwei Sven Stolz bilanzierte: „Das Spiel war spannender als es vom Ergebnis aussieht.“
Was auf den ersten Blick utopisch anmutet, hätte theoretisch durchaus eintreten können. Bei optimalem Verlauf wäre laut Max Hering ein Punktgewinn drin gewesen. Doch da waren ein paar „Knackpunkte“, die das Spiel schnell zu Gunsten des VfL Sindelfingen laufen ließen. „Gleich zu Beginn ging eines unserer Doppel im fünften Satz raus und auch Andrew Schönhaar musste nach großem Kampf Carlos Dettling gratulieren“, sagte Max Hering. Entschieden war zu diesem Zeitpunkt noch nichts. Es folgten zwei Krimis der besonderen Art: Jürgen Beisswanger sah sich gegen Max Reger bereits mit 0:2 Sätzen im Hintertreffen, schaffte aber noch die Wende. Noch intensiver war die Partie von Daniel Bacher gegen Herrenbergs Youngster Finn Hiemann. Dauernd ging es hin und her, jeder spielte sich mal in eine vorteilhafte Position – und am Ende hatte Bacher nach Abwehr diverser Matchbälle mit 19:17 (!) im entscheidenden fünften Satz die Nase vorn. „Diese beiden Einzel haben unserem Gegner etwas den Wind aus den Segeln genommen und uns zusätzlich gepusht“, fasste Sven Stolz die Situation zusammen. Im zweiten Einzeldurchgang hatten die Herrenberger nichts mehr entgegenzusetzen. So machte sich das Fehlen von Sindelfingens Spitzenspieler Ivan Takac (krank) und Kapitän Mika Pickan (beruflich verhindert) weniger bemerkbar als das von Herrenbergs Neuzugang Alexander Frank.
In der Kreisliga B steht die Sindelfinger Vierte weiter an der Tabellenspitze. Gegen TT Deufringen-Aidlingen IV gelang in der Aufstellung Christoph Herrmann, Linus Haid, Volker Schmid-Schönberg, Helmut Augsburger, Roberto Marko und Michael Wiedergold mit 9:1 der fünfte Sieg im sechsten Spiel.